Mein Weg zur Hundetrainerin

AJ-Hundetraining, Hundeerziehung

Schon als Kind habe ich meine Eltern angebettelt, einen Hund in unsere Familie zu holen. Leider blieb es bei den Katzen. Na ja, ein Pferd wollten sie ja auch nicht kaufen.....

Als ich erwachsen wurde, hätte ich gerne einen Hund zu mir geholt.. hatte aber keine Lust, diesen den ganzen Tag alleine zu Hause zu lassen. Dann hatte ich eine Arbeitsstelle, wo ich einen Hund mitnehmen durfte und es ging keine 2 Wochen, da zog Lucky, ein Schäfermix aus Spanien, bei mir ein. Für mich war immer klar, dass ich einem Tierschutzhund ein zu Hause geben wollte. Das hat sich bis heute nicht geändert. Aber ich verstehe jeden, der einen Welpen beim Züchter kauft.  Mir liegen halt einfach die armen, verstossenen Vierbeiner am Herzen. Schliesslich können sie nichts für ihr Schicksal. Egal, ob in der Schweiz im Tierheim gelandet oder über eine Organisation vom Tierheim im Ausland in die Schweiz gebracht.

Lucky war ein toller Hund.. ja und die Schäfermixe haben es mir bis heute angetan... Es gab nur ein Problem. Er reagierte auf andere Hunde mit extremer Leinenaggression. Wir waren jahrelang in der Hundeschule. Lucky ein Vorzeigeschüler... aber im Alltag musste ich immer auf der Hut sein. Ich bekam zwar sonst alles in Griff, sogar seinen Jagdtrieb, aber die Aggressionen blieben. Auch hatte ich verschiedene Hundetrainer besucht.. aber nichts half. In den letzten Jahren seines Lebens hatten wir immer wieder Pflegehunde des Vereins Animal-Happyend. Das war nie ein Problem und von jedem dieser Hunde konnte ich unheimlich viel lernen. Im Nachhinein hätte ich sicher vieles anders gemacht... aber egal. Man lernt bekanntlich nie aus.

Dann kam Luna als Pflegehund zu uns. Sie stammte aus einem Tierheim in Ungarn und war total verängstigt. Innerhalb von 2 Monaten war sie nicht wieder zu erkennen und so beschlossen mein Mann und ich, sie für immer bei uns zu behalten. Leider mussten wir ein halbes Jahr später Lucky von einer Stunde auf die andere über die Regenbogenbrücke gehen lassen (Tumor am Herzen). 

Im Dezember 2018 hat mir eine Bekannte ans Herz gelegt, doch als Hundetrainerin zu arbeiten. Dies nachdem ich ihren Hund bzw. sein Verhalten etwas analysiert hatte. Ich schaute mich nach Ausbildungsmöglichkeiten um, war aber so enttäuscht, von dem, was ich da vorfand. Alles hatte mich nicht überzeugt, stellte ich mir doch etwas anderes vor, als den Hund mit Leckerli etc. von seinen Problemen abzulenken oder ihm gar die Entscheidung zu überlassen. Das fühlte sich alles nicht richtig an. Ich verwarf den Gedanken wieder.

Und dann kam Bo in unser Leben. Auch er kam vom gleichen Tierheim wie Luna.. Jung und voller Energie!

Bo, gar kein problematischer Hund. Von Beginn weg konsequent meine Regeln durchgesetzt und dann in das normale Fahrwasser der Hündeler gelandet.. bzw. eher gestrandet. Die Probleme wurden immer grösser, Bo immer aufgeregter, gestresster.. Ich versuchte eigentlich recht rasch, das Ruder rumzureissen und habe mit Trainern gearbeitet, die ganz anders vorgegangen sind, wie ich es bisher kannte. Und da kam wieder der Gedanke Hundetrainer.. und irgendwie musste es so sein. Bei meiner Internet-Recherche habe ich dann eine Hundetrainerausbildung gefunden, die nicht die ganze Zeit Leckerlis in den Hund schiebt in der Hoffnung, dass sich das Problem in Luft auslöst. 

Ich bin glücklich, diesen Weg gegangen zu sein, auch wenn ich heute gewisse Sachen anders mache und auch viel für mich selbst reflektieren und auch ändern musste. Es geht auch nicht darum ob mit oder ohne Leckerlis gearbeitet wird. Es kommt aber darauf an, warum und wofür ich Leckerlis einsetze. 

Ich wünsche euch und euren Hunden einen entspannten gemeinsamen Alltag!